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EKHN digital

EKHN: Ab in den digitalen Raum

© Lutz NeumeierGruppenbild (Selfie)Von links: Stefanie Keller, Jörg Niesner, Jessica Hamm und Lutz Neumeier

Pünktlich zum Reformationstag am 31. Oktober 2024 starten zwei Pfarrerinnen und zwei Pfarrer mit neuen Ideen im digitalen Raum durch: Jessica Hamm, Stefanie Keller, Lutz Neumeier und Jörg Niesner.

veröffentlicht 31.10.2024

von Caroline Schröder

Von @kexkruemel bis @wasistdermensch: Mit den vier neuen Stellen im Umfang eines halben Dienstauftrages sollen vor allem die kirchliche Präsenz in sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook gestärkt und innovative Formate der Glaubenskommunikation weitentwickelt werden.

 

Neue digitale Formate sollen erprobt werden

Die EKHN setzt damit ihren Weg zu einer Kirche fort, die auch digital immer besser erreichbar ist. Ziel ist es, die Gemeindearbeit im Internet als selbstverständliche Form kirchlichen Handelns weiter zu etablieren. Die vier Pfarrerinnen und Pfarrer sollen unter anderem neue digitale Formate rund um Themen wie Spiritualität und Seelsorge erproben und ihre Erfahrungen weitergeben – nicht zuletzt, um intensiv im Gespräch mit der jüngeren Generation zu bleiben.

 

Jessica Hamm @kexkruemel

Jessica Hamm (Hohenstein) ist vielen in den sozialen Medien bereits als @Kekskrümel bekannt. Auf ihrem Instagram-Account @kexkruemel teilt sie ihren Alltag. Dabei zeigt sie Persönliches, aber auch ganz viel davon, was es heißt, Pfarrerin zu sein. Hamm: „Denn ich liebe nicht nur das, was ich tue, sondern erzähle auch gerne davon.“ So wie sich durch ihren Beruf Glaube und Lebenswirklichkeit verschränkten, versuche sie das auch in den sozialen Netzwerken zu zeigen. Sie erzählt davon, welche Perspektiven der Glaube ihr eröffnet oder wann auch eine Pfarrerin Zweifel habe. Ein ganz besonderes Anliegen ist ihr auch das gemeinsame Feiern des so genannten „Instapulses“, eine Andacht im Internet-Format. Ihr Herzstück ist das gemeinsame Gebet ist, in das alle, die live mitfeiern, einbringen können, was sie gerade bewegt und belastet. Hamm: „Damit zeigt sich für mich immer wieder, dass Gott auch über räumliche Grenzen hinweg wirkt und eine starke Gemeinschaft auch im Internet zu finden ist.“

 

Stefanie Keller @stefiekeller

Stefanie Keller (Langen) ist als @stefiekeller auf Instagram unterwegs. Ihrer Ansicht nach würden Menschen bei dem Wort Gemeinde zunächst an die Kommune oder an die Kirchengemeinde vor Ort mit den sichtbaren Mitgliedern denken. Gemeinde sei aber „so viel mehr“. Keller: „Es sind die Menschen, die gedanklich miteinander auf Entdeckungsreise sind und fragen: Was heißt Glauben? Was glaube ich persönlich? Wie viel mehr gibt es, als das, was wir mit unseren 5 Sinnen begreifen können?“ Social Media bewege sich weiter über die Grenzen von Ortsgemeinden hinaus und eröffne Chancen, Menschen miteinander zu vernetzen, die sich üblicherweise nicht über den Weg gelaufen wären. Keller: „Ich möchte möglichst barrierefrei Impulse geben, die zum Nachdenken anregen und gleichzeitig emotional berühren.“ Und das möchte Keller in einer Welt tun, „die so dringend eine Veränderung braucht und der Mensch sich gerne am alten bekannten festklammert.“

 

Lutz Neumeier @neumedier

Lutz Neumeier (Lich), ist vielen in der EKHN als Social-Media-Pfarrer @neumedier bekannt. Entsprechend ist er auf fast allen Kanälen präsent und nahezu immer einer der ersten Pfarrpersonen, die ein neues Medium ausprobieren, wenn es aus der digitalen Welt sprießt. Neumeier: „Dort berichte ich aus der praktischen Gemeindearbeit und halte Kontakt zu den Menschen in- und außerhalb der eigenen Gemeinde“. Daneben ist er einer der Initiatoren des Instagram-Kanals der EKHN @ekhn.gemeinsam und ist auch dort aktiv. Er ist europaweit mit Menschen verbunden, die für Kirchen in Social Media und Medienpädagogik unterwegs sind. Einer seiner Schwerpunkte ist zudem die Beratungsarbeit. Neben der praktischen Arbeit offline und in den sozialen Medien berät er Gemeinden, Nachbarschaftsräume und Institutionen der EKHN in Sachen Social Media - digital oder gerne auch vor Ort. Bekannt sind auch seine Webinarreihen unter anderem zur Nutzung von Instagram oder neuen Programmen, die helfen, Kirche noch stärker in den digitalen Raum zu bringen.

 

Jörg Niesner @Wasistdermensch

Auf seinem Kanal @wasistdermensch nimmt Pfarrer Jörg Niesner (Laubach) seine Followerinnen und Follower mit hinein in seinen Alltag als Gemeindepfarrer einer mittelhessischen Kleinstadt. Offen spricht er auch über seinen persönlichen Glauben und darüber, was es für ihn bedeutet, als Christ zu leben. Neben Texten und Videos zu Theologie- und Glaubensfragen teilt Niesner auch seine Leidenschaft für guten Kaffee und Zimtschnecken mit seiner digitalen Gemeinde. Seit einigen Jahren können die Menschen ihm online ihre #Nachtgedanken anvertrauen. Sein Angebot dabei: Er kommentiert nicht und stellt keine Nachfragen, sondern betet einfach für jeden Absender und jede Absenderin. Unkompliziert für die Menschen da sein, wo sie sind, wolle Jörg Niesner und stellt fest: „Heute sind die Menschen halt vor allem im Netz mit ihren Sorgen und Problemen und auch ihrer Suche nach Sinn und Spiritualität. Daher sollte da auch Evangelium hör- und spürbar sein.“ Ein bisschen Humor müsse man auf seinem Kanal aber auch mitbringen, meint Niesner: „Es ist schon auch oft eine ordentliche Prise Ironie mit im Spiel. So sind eben die Sozialen Netzwerke. Inhalte werden in Unterhaltung verpackt kommuniziert und ich finde, davon kann Kirche auch einiges für ihre analoge Arbeit lernen.“

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