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Waldbrand

Wald brennt - Fürbitte für die Helfer

Der schwere Waldbrand zwischen Weidelbach, Manderbach und Frohnhausen hat die Retter tagelang in Atem gehalten. Kirchengemeinden haben zur Fürbitte für die Helfer aufgerufen. Insgesamt waren bis zu 1000 Einsatzkräfte aus der Region an der Löschung beteiligt.

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Kreisbrand-Inspektor Harald Stürtz sprach im Interview mit dem Hessischen Rundfunk von einer betroffenen Gesamtfläche von 200.000 Quadratmetern. Er gehe davon aus, dass „die Nachlöscharbeiten sich noch die nächsten Tage hinziehen werden." Noch Tage nach dem Brand mussten Glutnester gelöscht werden. Inzwischen ist der Brand gelöscht.

Der Brand war am Freitag (12. August 2022) gegen 16.30 Uhr im Bereich der „Auerhahnshütte“ ausgebrochen. Zunächst war von einer 1000 Quadratmeter großen Fläche die Rede, zwei Stunden später waren es laut Polizei bereits 5000 Quadratmeter. Am späten Abend wurde die Fläche bereits auf neun Hektar (90.000 Quadratmeter) geschätzt. Später wurde von einem Hubschrauber aus ein weiteres Feuer vor Niederrossbach entdeckt. Die Lage war schwierig: Es gab einen Hauptbrand sowie zwei kleinere Brände, es gab eine extreme Rauchentwicklung, die bis ins Siegerland und sogar bis nach Usingen zu sehen war. Funken flogen bis ins benachbarte Siegerland.

Die Löscharbeiten wurden durch das unwegsame Gelände erschwert. Unterstützt wurden die Retter von einem Hubschrauber der Polizeifliegerstaffel Hessen aus Egelsbach. Dieser konnte aus der Luft löschen und neues Löschwasser am Hammerweiher „tanken“.

Zur Fürbitte für die Helfer aufgerufen

Etliche Evangelische Kirchengemeinden hatten zur Fürbitte für die vielen Helfer aufgerufen. In Niederscheld hat die Kirchengemeinde eine Kollekte für die örtliche Feuerwehr gesammelt. In Frohnhausen wurden von der Kirchengemeinde Sachspenden für die Hilfskräfte entgegen genommen. So wurden Trinkflaschen an die Helfer verteilt.

An der Löschung waren etliche Feuerwehren, das THW und viele Freiwillige beteiligt. „Was unsere Rettungskräfte in dieser Nacht geleistet haben, das war allererste Klasse“, sagte Bürgermeister Mario Schramm, der sich vor Ort gemeinsam mit Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro ein Bild der Situation machen konnte. Schramm lobte das Engagement für die Allgemeinheit und die Besonnenheit der Feuerwehrleute, die alle den Einsatz unverletzt überstanden haben. Sehr zufrieden zeigte sich auch Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz mit der riesigen Hilfsbereitschaft der Bürger, die die Retter unterstützt hätten. So hätten etliche Landwirte die Lösch-Arbeiten mit ihren Traktoren und Wasserfässern unterstützt.

Der Einsatz hat die Feuerwehren über das Wochenende hinaus beschäftigt. Die ersten Einheiten wurden in der Nacht ausgetauscht, um sich zu erholen, damit sie am Samstag wieder mit neuer Kraft dem Feuer entgegenwirken können. Zudem waren Einheiten aus dem gesamten Lahn-Dill-Kreis und den Nachbarkreisen aus Siegen-Wittgenstein und Marburg-Biedenkopf sowie aus dem Landktreis Gießen im Einsatz, auch der Hubschrauber war noch Tage später an den weiteren Lösch-Maßnahmen beteiligt.

Helfer haben größeren Schaden verhindert 

Noch ist es zu früh, um Bilanz zu ziehen – doch sicher ist: Das Ganze hätte deutlich schlimmer ausgehen können. „Beim Überfliegen mit dem Löschhubschrauber, der auf dem Weg zum Brand nach Frohnhausen war, wurde das Feuer bei Niederroßbach entdeckt“, sagt Kreisbrandinspektor Harald Stürtz. „Das war unser Glück. Denn das Feuer ist direkt am Ortsrand in der Nähe von Häusern ausgebrochen. Unsere Einsatzkräfte konnten sofort massiv eingreifen und damit Schlimmeres verhindern.“

Glücklich darüber ist auch Haigers Bürgermeister Mario Schramm. Die Einsatzkräfte hätten verhindert, dass der Brand in Richtung Wohnbebauung in Niederroßbach zieht. „Ich bin mächtig stolz auf alle, die sich hier eingebracht haben, und dankbar, dass es diese Menschen gibt, die das Wohl der Allgemeinheit im Blick haben und nicht nur an sich selbst denken.“ Er lobte auch die Bürgerinnen und Bürger sowie Landwirte, die die Einsatzkräfte mit Speisen und Getränken versorgt und Löschwasser herbeigeschafft hatten. „Das war eine ganz große Welle der Solidarität, für die wir sehr dankbar sind“, erklärt Schramm. „Ohne solche herausragenden Leistungen der Bevölkerung ist ein solcher Einsatz nicht zu schaffen.“

Ähnlich äußert sich auch Dillenburgs Rathauschef Michael Lotz. „Die Oranienstadt ist dankbar und glücklich, dass einer der gefährlichsten Flächenbrände Hessens gelöscht werden konnte, bevor die Flammen die Menschen und die angrenzenden Ortschaften gefährden konnten. Wir danken allen, die in diesen schweren Stunden an unserer Seite waren. So ein Erlebnis macht aber auch Mut, denn es zeigt: Wenn wir zusammenstehen können wir solche Herausforderungen meistern.“

 

» Unsere Fotos: RP/Tobis Schindler, LDK/Nicole Zey, LDK/Daniel Bastian, Björn Franz, Schramm, Denis Welter, Julian Moos

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