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Tag der Deutschen Einheit

Friedlich für Demokratie gesungen

Knapp 300 Menschen haben sich in Herborn am „Tag der Deutschen Einheit“ abends um 19 Uhr auf dem Herborner Marktplatz friedlich versammelt. Evangelische und Katholische Kirchengemeinden hatten erstmals zur bundesweiten Aktion aufgerufen.

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Die evangelische und die katholische Kirchengemeinden Herborn hatten erstmals zu der bundesweiten Aktion "Deutschland wie es singt und klingt!" aufgerufen. So wie in Herborn hat das öffentliche Singen an über 260 Orten bundesweit stattgefunden. Es wurden ausgewählte Kirchenlieder, Volksweisen und Schlager gesungen. In Herborn begleitete Joachim Rabe die Versammlung am Keyboard.

Im Licht von Kerzen und unter der Deutschlandfahne des Herborner Rathauses erklangen Lieder wie „Sag mir, wo die Blumen sind“, „Freiheit“, „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ und „Die Gedanken sind frei“ sowie die deutsche und die europäische Hymne.

Idee eint Bürger, Politiker, Vereine und Kirchen

Die evangelische Pfarrerin Claudia Sattler begrüßte die vielen Menschen aus Herborn und der Umgebung auf dem Herborner Marktplatz. Sie dankte den zahlreichen Vertretern aus den Kommunen, Parteien und Vereinen. Es sei ein wichtiges Signal, um gemeinsam in der heutigen Zeit für mehr Zusammenhalt und Frieden einzustehen. Unter den vielen Teilnehmenden waren auch die Herborner Bürgermeisterin Katja Gronau mit Vertretern aus Magistrat und Stadtparlament sowie der Sinner Bürgermeister Hans-Werner Bender.

Drang nach Freiheit hat Gräben überwunden

Mit der Versammlung wurde an die friedliche Wende von 1989 in Deutschland erinnert. „In den Liedern lebt die Botschaft der friedlichen Revolution von 1989 fort: Gemeinsam sind wir frei“, sagte der katholische Pfarrer Simon Schade. Er erinnerte an die Kraft der Freiheit, die die Grenzen und alternativen Realitäten der damaligen Mauererbauer hatte einstürzen lassen. „Auch heute noch versuchen Menschen, Spaltungen in die Gesellschaft zu treiben, aber auch diese Gräben wird die Freiheit überwinden“, sagte Schade. Bei der Mehrheit der Menschen überwiege die Dankbarkeit, in einem freien Land zu leben. „Diese Dankbarkeit zu zeigen ist das Signal der ,Danke-Demo‘, sagte der katholische Pfarrer.

Auf dem abendlich dunkler werdenden Marktplatz leuchteten die vielen hundert Kerzen immer strahlender, und auch der besungene gute Mond („Der Mond ist aufgegangen“) zeigte sich auf dem tiefblauen, wolkenfreien Firmament über dem Kornmarkt.

Mit einem Segen und viel Applaus der versammelten Menschen endete die friedliche Veranstaltung am Marktbrunnen. „Es war ein so schöner Abend, das müssten wir jetzt jede Woche machen“, sagte begeistert eine Dame nach dem Programm. Ähnlich zufrieden verabschiedeten sich die Menschen voneinander, nachdem der letzte Ton verklungen war.

Bundesweites Aktionsbündnis

Hinter der bundesweiten Initiative „Deutschland wie es singt und klingt!“ steht ein Bündnis verschiedener Gruppen und Institutionen. Zum Trägerverein gehören unter anderem der Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. (BMCO), den Verband Deutscher Konzertchöre sowie zivilgesellschaftliche und kirchliche Netzwerke und Verbände wie der CVJM und die Stiftung Creative Kirche, der evangelische Posaunendienst in Deutschland und der Deutsche Turnerbund. Der Deutsche Musikrat, das Netzwerk 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland sind weitere Kooperationspartner. Unterstützt wird die Initiative vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Auch der Deutsche Städtetag und die EKD wollen die Initiative für die nächsten Jahre aktiv mitunterstützen. Schirmherr war in diesem Jahr der Präsident des Bundesrates, der Thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow.


FOTOS: Stefan Schlephorst / Holger Jörn Becker-von Wolff

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